Kritik SZ vom 25.03.2013
Seit mehr als 25 Jahren treten Gertrud Schneider (Schnottwil) und Tomas Bächli (Berlin) als Klavierduo auf. Dabei haben die beiden Pianisten mitunter gegensätzliche musikalische Auffassungen. Eine gemeinsame Interpretation muss diese Widersprüche unter einen Hut bringen. Das kann zu unerwarteten Resultaten führen.
Eine Vorliebe für experimentelle Musik aus allen Epochen verbindet die beiden Musiker ebenso wie ein lebhaftes Interesse für Traditionen, welche die zeitgenössische Musik prägen. Gemeinsam ist ihnen im Weiteren die Suche nach neuen Konzertformen, die beim Publikum die Neugier auf unvertraute Musik wecken können.
Solo und als Duo spielen die beiden Musiker an grossen internationalen Festivals wie März Musik und Ultraschall Berlin, am Lucerne Festival, im Swiss Institute New York (wo Tomas Bächli auch als Kurator einer Konzertreihe wirkte), auf Tournee in den USA und auf zahlreichen Tonträgern. Sie haben viele renommierte Preise erhalten.
Das «Prélude à l’après-midi d’un faune» ist Claude Debussys erstes grosses Orchesterstück. Seine Dramaturgie nimmt das wenige Jahre später entstandene Medium Film vorweg. Gleichzeitig gehört es seit 120 Jahren zu den populärsten Repertoirestücken. Gute Gründe, das Werk in zwei Versionen aufzuführen: in der vierhändigen Fassung für Klavier (transkribiert von keinem Geringeren als Maurice Ravel) und in der originalen, für die Debussy das Orchester mit neuen Klangfarben angereichert hat.